Fragen, Antworten und Informationen für Menschen und Ihre Tiere in der Corona Krise
Bereits zu Beginn der Corona Krise im Jahr 2020 hat die Private Tierhilfe Sachsen e.V beim Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheitangefragt welche Gefahren und Risiken für die Tiere bestehen, und was beim betreuen und der Übernahme von Hunden deren Besitzer sich in Quarantäne befinden zu beachten ist.
Hier ist die Antwortmail der Pressestelle des Friedrich-Loeffler-Institut, die inhaltlich bis heute aktuell ist:.
Es gibt bisher keinerlei Hinweise darauf, dass Hunde sich mit SARS-CoV-2 infizieren können und ein Infektionsrisiko für den Mensch darstellen. Der in Hong Kong untersuchte Hund wurde mittlerweile negativ getestet, sodass wir hier nicht von einer Infektion ausgehen, sondern davon, dass das Erbgut des Virus nur für kurze Zeit in Nase und Mundraum nach Kontakt mit einer infizierten Person nachzuweisen war. Dies heißt nicht, dass das Tier infiziert wurde.
Es sollten nur junge, gesunde Personen als Gassigänger tätig werden. Nach dem bisherigen Verlauf der Pandemie sind insbesondere ältere Menschen mit Vorerkrankungen eine Risikogruppe für Infektionen mit SARS-CoV-2.
Es sollte eine eigene Leine verwendet werden, nicht die vom Hundehalter. Nach dem Gassigehen sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Wenn der Hund aus einem Haushalt abgeholt wird, in dem sich Personen wegen Verdacht auf oder mit Bestätigung einer Coronavirus-Infektion in Quarantäne befinden, sollte die Person, die den Hund nach außen übergibt, sich vorher gründlich die Hände waschen oder desinfizieren.
Mit freundlichen Grüßen, Dipl. Biol. XXXXXXXXXX
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ___________________________________________ Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Federal Research Institute for Animal Health Südufer 10 | 17493 Greifswald - Insel Riems Tel: +49 38351 7 1244 | Fax: +49 38351 7 1151 https://www.fli.de/
Weitere wichtige Infos und Antworten auf aufkommende Fragen haben wir hier zusammengefasst und aktualisieren sie sofern es neue Erkenntnisse gibt
Können Hunde und Katzen an COVID-19 erkranken und/oder das Virus übertragen?
Bisher gab es Einzelfälle in verschiedenen Ländern, wo Hunde und Katzen positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Die meisten Tiere zeigte keine oder nur vorübergehende und meist milde Symptome einer Erkrankung, die gut behandelbar waren. Bei diesen Tieren traten überwiegend Atem- und Verdauungsprobleme auf.
In England wurden nach Presseberichten Hunden und Katzen wegen einer Herzmuskelentzündung klinisch behandelt. Hier wurde ein Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion wurde vermutet.
In der vergangenheit und aktuell gibt es jedaoch kaum Hinweise, dass Haustiere schwer oder lebensbedrohlich an einer Infektion mit Sars-CoV-2 erkranken. Es wird vermutet, dass die Ansteckung von SARS-CoV-2 von erkrankten Personen auf die Tiere erfolgte.
Die Wissenschaft geht weiterhin davon aus, dass Hunde und Katzen das Virus nicht auf Menschen übertragen und somit keine Rolle in der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Bisher ist keine Infektion bekannt, die über ein Haustier übertragen wurde.
Nahkontakt mit dem Tier sollten mit COVID-19 infizierte Menschen vermeiden, und alle Kontaktpersonen sollten sich vor und nach Kontakt mit dem Tier gründlich die Hände waschen.
Atemmasken und Desinfektionsmittel sind für Tiere tabu. Neben unnötigen Stress für das Tier enthalten sie auch ein erhebliches Verletzungs und Vergiftungsrisiko.
Kann ich mich infizieren, wenn mein Tier Kontakt zu einer SARS-CoV-2 infizierten Person hatte?
Bisher ist kein Fall bekannt, bei dem durch Haustiere SARS-CoV-2 auf einen Menschen übertragen wurde. Hier wird weiter geforscht, daher ist bei beachtung der aktuellen Situation und einhalten der Hygienereglen die Gafahr sich zu infizieren gering. Beim betreuen von Tieren aus Quarantänehaushalten sollte die Übergabe kontaktlos erfolgen, Hände gründlich gewaschen und eigene Leinen verwendet werden.
Noch immer gibt es keine einheitlichen Studienergebnisse zur Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2 auf Oberflächen. Das RKI gibt eine Tenazität (Überlebensfähigkeit in der Umwelt) von bis zu sieben Tagen an. In Aerosolen soll der Erreger ca. drei Stunden überleben. Laut Friedrich-Löffler-Institut können Tiere in einem Haushalt mit infizierten Personen zwar mit dem Erreger kontaminiert werden (z. B. über das Fell) Daher sollte intensives streicheln bei Gassigängen mit Tieren aus infizierten Haushalten vermieden wrden. Die geringsten Mengen des genetischen Materials des Erregers reichen für eine Infektion eines Menschen aber sehr wahrscheinlich nicht aus. Bisher sind keine Fälle bekannt wo Hunde oder Katzen eine Rolle für die Verbreitung von SARS-CoV-2 unter Menschen spielen.
Grundsätzlicher Hygieneregeln, vor allem Hände waschen sollten aber in jedem Fall beachtet werden. Vermieden sollte auch Kontakt im Gesicht durch Nähe zum Tier, oder dem herumwischen mit den Händen direkt nach dem dem Tierkontakt.
Coronaviren bei Hunden und Katzen
Coronaviren bei Hunden und Katzen gibt schon seit langem, und sie sind kein grund zur Sorge. Denn die bei Hunden und Katzen auftretenden Coronaviren spielen bei Menschen keine Rolle. Es handelt es sich dabei um Erreger, die bereits seit Jahren bekannt sind und bekannte Krankheitsbilder verursachen. Betroffene Hunde bekommen meist Durchfall, und bei Katzen können die Viren die sogenannte Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) auslösen. Katzen mit FIP zeigen unterscheidliche Symptome, und leiden oft unter Durchfall, Fieber, neurologischen Störungen, verlieren Gewicht oder erbrechen sich.
Wie immer gilt hier: Zeigen Deine Tiere Anzeichen, dass sie krank sind, kontaktiere bitte Deine Tierärztin oder Deinen Tierarzt, damit Deine Tiere entsprechend behandelt werden können. Es gibt das Gerücht, dass sich das Coronavirus mehrere Tage auf dem Fell eines Tieres halten kann und sich der Mensch anstecken könnte. Bisher gibt es keine einheitlichen Studienergebnisse zur Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2 in der Umgebung, da sie z. B. von der Beschaffenheit der untersuchten Oberflächen, Temperatur und Luftfeuchte abhängt. Das RKI gibt eine Tenazität (Überlebensfähigkeit in der Umwelt) von bis zu sieben Tagen an. In Aerosolen soll der Erreger ca. drei Stunden überleben. Das Friedrich-Löffler-Institut hat sich dahingehend geäußert, dass Tiere in einem Haushalt mit infizierten Personen zwar mit dem Erreger kontaminiert werden können (z. B. über das Fell), dass dies dann allerdings nur geringste Mengen des genetischen Materials des Erregers sind, welche für eine Infektion eines weiteren Menschen sehr wahrscheinlich nicht ausreichen. Bislang wird davon ausgegangen, dass Hunde oder Katzen keine Rolle für die Verbreitung von SARS-CoV-2 unter den Menschen spielen. Das Einhalten grundsätzlicher Hygieneregeln wie Hände waschen sollte sowieso beachtet werden
Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren
Es gibt diverse Medungen über eine Meldepflicht bei Corona Infaktionen von Haustieren. Was bedeutet das für die Besitzer?
Grundsätzlich ändert sich nichts. Ziel der Verordnung zur Meldepflicht von SARS-CoV-2 bei Haustieren ist es die Ausbreitung des Virus statistisch zu erfassen, um Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und falls erforderlich Maßnahmen zu ergreifen.
Das bedeutet nicht, dass Haustierbesitzer verpflichtet sind ihre Tiere auf SARS-CoV-2 testen zu lassen. Ein Test macht nur im Fall eines begründeten Verdachts Sinn. Der Tierarzt kann dann einen test machen. Das war auch bereits vor der Meldepflicht so. Neu ist, dass der Tierarzt den Befund an die zuständige Behörde weiterleitet, sollte der Test positiv ausfallen. Weltweit wurden bisher nur Einzelfälle bekannt, bei denen Haustiere positiv getestet wurden..
Kleintiere: Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen
Kaninchen und Goldhamster konnten bisher in experimentellen Studien mit SARS-CoV-2 infiziert werden. Das bedeutet aber nicht, dass Tierhalter, die diese Kleintiere halten gefährdet sind. Bisher sind keine Infektion mit SARS-CoV-2 durch eines dieser als Haustier gehaltenen Tiere bekannt. Eine Ansteckung der Tiere durch den Menschen ist das größere Risiko.
Hygieneregeln sollten daher auch hier eingehalten, und naher Kontakt vermieden werden..